Essen - Grundinformationen

Was ist Essen? Es ist eine Großstadt mitten im Ruhrgebiet – eine von zehn größten Städten Deutschlands. Die Einwohnerzahl von Essen ist zurzeit etwas höher als 580 tausend – es gab jedoch eine Zeit, in der Essen Einwohner in einer größeren Zahl haben durfte. Am meisten Einwohner hatte Essen im Jahr 1962 – über 730 tausend. Danach sank die Einwohnerzahl von Essen, bis sie von wenigen Jahren anfing, sich zu erhöhen.

Wie groß ist Essen heute? Hat die Stadt die besten Zeiten bereits hinter sich? Wenn man sich die Einwohnerzahl von Essen im Laufe der letzten Jahrzehnte anschaut, kann man zu einem solchen Schluss kommen. Doch sind die Einwohner das einzige Kriterium? Wo liegt Essen jetzt? Nicht nur auf der Landkarte, sondern auch rein wirtschaftlich und entwicklungstechnisch…

Essen – Geschichte des heutigen Stadtgebietes

Dort, wo heute Essen liegt, wurden die Spuren der menschlichen Aktivitäten aus der Steinzeit gefunden. Die ältesten gefundenen Sachen sind ca. 250-280 tausend Jahre alt. Wer also denkt, dass Essens Geschichte erst mit der industriellen Revolution und der Steinkohlezeit beginnt, liegt völlig falsch. Mehrere germanische Stämme haben das heutige Stadtgebiet bewohnt – die Abgrenzung dieser Stämme ist allerdings kaum möglich.

Die Keimzelle für die Entwicklung der Stadt Essen war das Damenstift Essen, das im 9. Jahrhundert gegründet wurde. Dort wurde die Goldene Madonna verehrt – die älteste vollplastische Madonnenfigur der Welt. Die Stadtmauer wurde im 13. Jahrhundert errichtet.

Bergbau gab es in Essen viele Jahrhunderte von dem Beginn der industriellen Revolution. Über die Kohle in Essen berichtete man bereits 1371, doch erst etwa 80 Jahre später wurde das erste Bergwerk verzeichnet. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert wurde Essen zu einer Waffenschmiede, was die Stadt strategisch interessant machte.

Die Industrialisierung Essens wurde vor allem durch die Familie Krupp vorangetrieben. Es begann mit einer Gussstahlfabrik und folgte mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes und Gründung eines Elektrizitätswerks.

Der zweite Weltkrieg war tragisch für Essen – Einwohner der Stadt wurden zum großen Teil obdachlos und ca. 90 Prozent der Kernstadt wurden in Trümmer umgewandelt. Auch der industrielle Teil wurde komplett zerstört bereits eine gewisse Zeit vor dem Kriegsende. Der Wiederaufbau erfolgte in mehreren Phasen – in den 50er Jahren wurden vor allem neue Wohnungen gebaut. Über 100 000 neue Wohnplätze trugen zu der höchsten Einwohnerzahl von Essen in der Geschichte der Stadt bei. Der Wiederaufbau der industriellen Anlagen brauchte jedoch etwas mehr Zeit. Was nach den Luftangriffen einigermaßen brauchbar war, wurde demontiert und für die Fertigung der „Friedensgüter“ verwendet. Einige Flächen der Krupp-Gussstahlfabrik wurden erst 2008 wieder zugänglich gemacht und zu einem neuen Zweck verwendet. In den 1970er Jahren schwand langsam die Schwerindustrie im Ruhrgebiet, was die Stadt zwang, sich mehr Richtung Dienstleistungen zu orientieren.